Ich selbst hatte eine ausgebildete Therapiehündin, die mich in vielen Therapiestunden bis zu ihrem Tod begleitete. Jetzt habe ich keinen Therapiehund, lade aber alle meine Klient*innen ein, ihren Hund in die die Therapiestunde mitzubringen.
Tiergestützte Therapie ist eine wissenschaftlich anerkannte, noch junge Methode, die sich auf das Verhalten und Erleben von Menschen positiv auswirkt.
Ich selbst hatte eine ausgebildete Therapiehündin, die mich in vielen Therapiestunden bis zu ihrem Tod begleitete. Jetzt habe ich keinen Therapiehund, lade aber alle meine Klient*innen ein, ihren Hund in die die Therapiestunde mitzubringen.
Untersuchungen belegen, dass allein die Anwesenheit eines Hundes in einem Raum blutdrucksenkend wirkt, den Muskeltonus reduziert und die Wahrnehmung aktiviert. Wir Menschen fühlen uns entspannter, haben weniger Stress und Gefühle wie Freude und Begeisterung hellen unsere Stimmung auf, wirken angstlösend und steigern das Selbstwertgefühl (z.B. wenn mein Hund macht, was ich ihm sage).
Wir leben unsere Bedürfnisse nach Anerkennung, Nähe und Zärtlichkeit aus und befriedigen diese. Denken wir nur daran, wie gern wir unsere Katze streicheln, die uns mit einem wohligen Schnurren ein positives Feedback gibt. Auch soziale Kontakte und Kooperationen (wie z.B. Hundeschule, Hundeclubs mit gemeinsamen Ausflügen etc.) werden gefördert.
Kinder lernen den wertschätzenden Umgang mit anderen Lebewesen, denn Tiere zeigen dem Kind bei Fehlverhalten sofort die Grenzen auf. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen, artgerechte Tierhaltung und den Kreislauf des Lebens kennen und bekommen dafür von den Tieren viel Liebe zurück.
Durch einen Hund kann ein Kind erfahren, wie sich eine sichere Bindung anfühlt, denn Hunde sind besonders bindungsfähige Tiere. Ein Hund ist verlässlich und immer für eine/n da. Er plaudert nichts aus, man kann ihm also vertrauen.
Eine Untersuchung zeigte, dass missbrauchte Mädchen bei ihrer psychotherapeutischen Behandlung im Krankenhaus, in dem mit Hunden gearbeitet wurde, ihre Scham bei den Hunden ablegen konnten und ihnen ihre Geschichten anvertrauten und damit schon Erleichterung erlebten, auch weil sie sich von den Hunden angenommen fühlten. Danach konnten sie sich auch dem dem/der Therapeut*in ohne Verlustängste anvertrauen.
Anke Prothmann, Psychiaterin und Psychotherapeutin, hat viele Untersuchungen an den Kliniken in Leipzig und München durchgeführt und in ihrem Buch „Tiergestützte Kinderpsychotherapie“ veröffentlicht. Die 2. Auflage enthält neue Abschnitte zur tiergestützten Therapie bei Hör- und Sprachgeschädigten.
Erste therapeutische Einsätze von Tieren sind schon aus dem späten 18. Jahrhundert dokumentiert. In der Nervenklinik „York Retreat“ wurde ein Konzept entwickelt, bei dem psychisch kranke Patienten wie Gäste mit Freundlichkeit und Toleranz behandelt wurden. Und dazu gehörte auch der Umgang und die Übernahme von Pflege und Verantwortung von verschiedenen Kleintieren. Jede Therapieform, die Tiere in irgendeiner Weise in den therapeutischen Prozess einbezieht, wird als tiergestützte Therapie bezeichnet. Das gilt für körperliche wie für seelische Behandlungen. Dabei besuchen zum Beispiel Therapiehunde kranke und alte Menschen, um die oben beschriebenen Wirkungen zu erzielen. Die befragten Patienten bestätigen, dass Tiere emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung geben.
Boris M. Levinson hat als einer der ersten den Einsatz von Tieren in der Kinderpsychotherapie untersucht und hat festgestellt, dass Tiere den Beginn einer Behandlung erleichtern, als Katalysatoren fungieren und antworten (im Gegensatz zu Puppen, Stofftieren), in dem sie ihre Gefühle und Bedürfnisse zeigen. Ein wesentlicher Vorteil der Tiergestützten Therapien ist es, dass sie ihre Effekte unabhängig von den kognitiven und intelligenten Möglichkeiten des Patienten und auch unabhängig von religiösen oder kulturellen Hintergründen erzielt.
Kinder lernen den wertschätzenden Umgang mit anderen Lebewesen, denn Tiere zeigen dem Kind bei Fehlverhalten sofort die Grenzen auf. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen, artgerechte Tierhaltung und den Kreislauf des Lebens kennen und bekommen dafür von den Tieren viel Liebe zurück.
Die bloße Anwesenheit von Tieren vermittelt Sicherheit, Geborgenheit, Wertschätzung und Empathie. Die Tiere lassen sich anfassen, streicheln und drücken ihrerseits Gefühle, Lebendigkeit und Spontaneität aus. Reaktionen, Empfindungen, Wahrnehmungen der Kinder und Jugendlichen gegenüber den Tieren können hilfreich in den psychotherapeutischen Prozess integriert werden.
Durch genaues Beobachten können prägende Erlebnisse, Beziehungs- und Bindungserfahrungen sowie Fantasien, Wünsche und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen erschlossen werden. Die Tiere fördern zusätzlich die Empathie der Kinder und Jugendlichen.
Im Kontakt mit den Tieren und Pflanzen werden ursprüngliche, primäre Prozesse geweckt und tiefe Schichten des seelischen Erlebens in uns Menschen angesprochen. Die bloße Anwesenheit eines Tieres aktualisiert die Entfaltung dieser seelischen Energien und unsere nahe Verbundenheit mit allem Lebendigen.
Wilson (1996) hat in diesem Zusammenhang die Biophilie-Hypothese aufgestellt. Er versteht darunter die Affinität des Menschen zum Leben, die möglicherweise sogar bei allen Menschen und Tieren biologisch fundiert und angeboren ist.
Das Tier zeigt seine Empfindungen und Gefühle spontan, ursprünglich und archaisch. Es ist mit seinen Instinkten und den geheimnisvollen Grundlagen des Lebens nahe verbunden. In unserer Bezogenheit auf das Tier treten wir mit diesen seelischen, naturhaften Kräften unserer Seele in Beziehung und erleben uns als Teil der Schöpfung (vgl. Franz von Assisi). Moreno könnte dazu sagen, dass wir hier die Verbundenheit mit dem Kosmos spüren.
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Mag.a Veronika Leibetseder MSc
Rasche Hilfe für Menschen
in seelischer Not.